Von Transportkisten und Verschiffungen

Nun ist es bald soweit: Die Transportkiste wird verschifft! Und dann ist nicht mehr viel Zeit, bis auch wir uns ins Flugzeug setzen und den Sommer etwas verlängern…

Doch zurück zur Transportkiste: Es ist tatsächlich schon vier Monate her, dass wir die erste Planung für die Kiste gemacht haben. Was man alles zu bedenken hat, wenn man sich an den Bau macht:

  • Man muss den Standard ISPM 15 für die Verwendung von Holzverpackungen einhalten. Der sieht nämlich vor, dass Vollholz eine eindeutige Beschriftung und ein Zertifikat braucht, Span‑/OSB-Platten dagegen nicht.
  • OSB-Platten gibt es meist nur bis zu einer Stärke von 22 mm. Für Balken oder ähnliche, dickere Elemente muss man also entsprechend kleben und verschrauben (und das braucht seine Zeit).
  • Baumärkte schneiden OSB-Platten nicht plattenweise sondern nach Quadratmeter zu. Man muss sich also gar keinen Kopf machen, um alle benötigten Teile auf möglichst wenigen Platten unterzubringen. Die Platten sind übrigens 250 x 125 cm groß.
  • Für Gabelstapler und Hubwagen sollte Kiste auf Füßen stehen. Eine Höhe von 9 cm ist dafür eine gute Orientierung.
  • Der Zoll will in die Kiste gucken, also braucht die Kiste eine vorgesehene „Öffnung“ (mit Schloss und Schlüssel), sonst wird die Kiste auch schon mal aufgebrochen.
  • Neben dem zu verschiffenden Inhalt muss man an Luftentfeuchter-Beutel (drei oder vier Stück) denken.
  • Man baut die Kiste IMMER zu groß.

Durch diese und tausend weitere Details wurden aus den geplanten drei Tagen für den Kisten-Bau acht (8!) Wochenenden. Zugegebenermaßen haben wir nicht die gesamte Zeit gebaut, sondern waren vor oder nach (Familien‑)Feiern immer wieder in der Werkstatt. Dabei haben wir auch viele kleine Spezialanbauten an der Kiste angebracht. Dazu gehören kleine Winkel am unteren Rand der langen Seitenwände, die das Eindrücken von außen verhindern sollen, Keile gegen das Hin- und Herrollen für Vorder- UND Hinterrad, ein Balken oben in der Mitte, der die langen Seitenwände verbindet und Auflagefläche für den Deckel ist und der klapp- und verschließbare Deckel. Wer es ganz genau wissen will, für den gibt es auch eine ausführliche Bauanleitung.

Das Bauen hat uns einiges an Mühe gekostet und wir wollen uns ganz besonders bei Mario und Tilo bedanken, die uns sowohl tatkräftig, als auch mit Ideen unterstützt haben, sowie bei Andi, der nicht nur mit guten Einfällen die Entwicklung unterstützt hat, sondern uns auch mit seinen Forstner-Bohrern viel Arbeit erspart hat. Und dann geht auch ein großer Dank an Hanne, die unser ständiges Bauen, Jammern und die Freude an der Kiste geduldig ertragen hat. Vielen Dank euch allen!

Schließlich bleibt uns noch das Packen der Transportkiste, wofür wir vorsichtshalber zwei Tage eingeplant haben. Nächste Woche kommt schon der LKW und bringt die Kiste nach Hamburg. Und von dort geht sie dann mit der Liverpool Express nach Valparaiso!

Lg, Madl

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