Rückblicke: Grenzerfahrungen

Wir hatten alles: Taschen auspacken oder einfach Papiere ausfüllen und weiter; Honig und Früchte wegschmeißen aber Reis und Trockenmilch mitnehmen; Schotterpistengrenzen und Asphaltstraße. Aber nie mussten wir länger als 10 Minuten anstehen.

Zum ersten Mal haben wir die Grenze am Mamuil-Malal-Pass bei Pucón von Chile nach Argentinien überquert. Wir waren die letzten, die Chilenen wollten nur die Papiere und die Argentinier einen kleinen Schwatz. Dann ging es ohne Kontrolle weiter, vorbei am Lanín.

Am zweiten Übergang, Futaleufú, ging es wieder zurück nach Chile. Wir wussten, dass Honig und Früchte nicht erlaubt sind, hatten aber weder Lust vorher alles aufzuessen noch eventuell etwas dabei zu haben, was nicht erlaubt ist. Also haben wir deklariert, dass wir tierische oder pflanzliche Produkte dabei haben (wer hat das nicht?). Entsprechend wurden wir auch kontrolliert: Milchpulver war ok, Milchprodukte nicht (hatten wir aber keine), Dosenmuscheln war ok, offene Wurst nicht, Marmelade war ok, genauso wie Jumbo-„Nutella”, aber keine Früchte. Reis, Nudeln und Soßen, Mehl, Zucker, Salz und Pfeffer im Streuer waren erlaubt. Trotzdem mussten wir nahezu alle Taschen und Koffer öffnen.

Nach der Carretera Austral sind wir in Chile Chico nach Argentinien eingereist. Wie beim ersten Übertritt war hier der Papierkram wichtiger und wir sind ohne Kontrolle ins Land hinein.

In Río Turbio sind wir zurück nach Chile gefahren. Da ich mich mit einer Broschüre an der Grenze vorher eingedeckt hatte, wussten wir, was wir aufbrauchen müssen. Und daher haben wir in der Deklaration bei Frucht-/Tierprodukten „Nein” angekreuzt. Und es hat geklappt: nachdem wir erklärt haben, dass wir weder Honig noch Früchte dabei haben und alle Nahrungsmittel in dem einen Koffer sind, wurde nur dort kontrolliert und alles war in Ordnung. Bonbon oder Caramellos, wie sie hier heißen, sind auch erlaubt.

In San Sebastián auf Feuerland sind wir zweimal über die Grenze, hin und zurück. In beide Richtungen gab es keine Probleme oder Kontrollen, wohl weil hier weder Honig noch Früchte produziert werden. Oder weil wir „Nein” angekreuzt haben.

Der Grenzübergang Paso Internacional Integración Austral verbindet beide Grenzstationen in einem Gebäude, war dafür aber sehr kompliziert, weil die Ausschilderung mit ausgedruckten Zetteln unten am Tresen befestigt war und wir zum falschen Schalter zuerst gegangen sind. Dafür gab es auch hier keine Kontrollen.

Der Paso Los Libertadores aber, auf den man von Argentinien durch einen Tunnel nach Chile fährt und wo wieder beide Kontrollen an einer Stelle durchgeführt werden, war der anstrengendste. Wir dachten, wir sind jetzt Profis, füllen die Zettel aus und weiter. Martina, die uns in Valparaíso wieder bei der Verschiffung helfen wird, hatte uns noch gesagt, dass wir auf einen bestimmten Nummerncode achten müssten, der auf dem Fahrzeugimportzettel rechts oben steht. Und als wir nach 1 1/2 Stunden warten endlich dran waren, gab es keine Nummer! Weder eine vom Computer, noch eine von Hand geschriebene. Also haben wir versucht eine Nummer durch Fragen und mit Handzeichen zu bekommen. Das PC-System sei kaputt, habe ich dann herausgehört. Mit Besorgnis habe ich also am nächsten Tag Martina gemailt. Das ist schon so ok, hat sie uns beruhigt. Juhu, haben wir gedacht!
Jetzt sind wir kurz vor Valpo, hoffen dass alles gut geht, und alle nach Hause dürfen.

Lg, Madl

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